Zarische Truppen, Krasnaja Poljana, 21.5.1864

Zarische Truppen, Krasnaja Poljana, 21.5.1864

Sonntag, 25. August 2013

Die erste Antwort ist da - von der MLPD!

"Sehr geehrte Frau Kreiten,
Vielen Dank für Ihre Anfrage,
Was die Winterspiele in Sotschi betreffen, hat die MLPD in ihrer Wochenzeitung Rote Fahne darüber in der Ausgabe vom 16. August 2013 einen Artikel geschrieben. Leider habe ich diesen nicht auf der mlpd-homepage gefunden, deshalb hier eine kurze Zusammenfassung: Dieses Projekt reiht sich ein in die europaweite Reihe: Unnütze Großprojekte mit verheerenden Folgen. Große Konzerne versprechen sich dicke Gewinne. Der Artikel weist weiter darauf hin, dass es vom Klima her absurd ist, hier Winterspiele abzuhalten. Ein Naturschützer wird zitiert: "Die Bucht ist einer der wichtigsten Rastplätze für Zugvögel, 200 Arten gibt es hier, ein Viertel ist vom Aussterben bedroht. Nicht auszudenken, wenn hier Stadien stehen." In dem Artikel heißt es weiter: "1500 Menschen sollen fort, die Familien werden enteignet und zwangsumgesiedelt. Man verspricht ihnen eine Wohnung im Plattenbau, 15 Kilometer im Landesinnern. Sie haben eine Bürgerinitiative gegründet, sie haben Briefe geschrieben an Putin und Medwedew - eine Antwort haben sie nie erhalten. Als Gesandte des IOC in Sotschi waren, wollten Aktivisten Plakate entrollen. Doch die Spezialeinheit "Omon" griff ein. Es gibt ein Gesetz in Russland, mit dem Demonstrationen als terroristischer Akt gewertet werden können." (aus Rote Fahne vom 16. August 2013). Wir sind durchaus für Sport und Olympiaden, aber dem Kapital geht es hier nur um maximalen Profit auf Kosten von Mensch und Natur.
Von den Massakern und Deportationen im 19. Jahrhundert gegen die Tscherkessen wußte ich bisland nichts. Unsere Grundposition ist der proletarische Internationalismus. Das bedeutet die Unterstützung jedes Freiheitskampfes der Arbeiterklasse und Unterdrückten. Proletarier aller Länder und Unterdrückte vereinigt euch - das ist unsere Grundlinie. Das bedeutet auch, dass wir für das Selbstbestimmungsrecht der Völker und Nationen eintreten. Das schließt ein, dass historisches Unrecht und Verbrechen aufgearbeitet und das Gedenken an die Opfer lebendig bleibt. Was ihr konkretes Anliege betrifft, muss ich mich erst historisch kundig machen, grundlegend sehen wir das so: Die Oktoberrevolution 1917 in Russland und die chinesische Revolution ermutigten die Völker in vielen kolonialen und halbkolonialen Ländern den sozialistischen Weg der nationalen Befreiung, den Weg des Vertrauens auf die eigene Kraft zu beschreiten. Nach der Zerstörung des Sozialismus in der Sowjetunion ausgehend vom 20. Parteitag der KPdSU 1956 wurde dieser Weg verlassen und heute ist Russland ein agressives imperialistisches Land, welches die nationalen Minderheiten unterdrückt.
Soweit mal fürs erste
Mit freundlichen Grüßen
Renate Schmidt"